Ein Wahrzeichen unseres Marktes
Inmitten unserer Weinberge, auf der Anhöhe des sogenannten Kaisersteines, erhebt sich neben der Kirche das zweite Wahrzeichen von Sooß, der Lausturm. Er gibt der Landschaft rundum einen reizvollen Charakter und lockt die Besucher unseres Weinortes immer wieder an, von da oben einen beeindruckenden Rundblick zu tun über die sonnenbeschienenen Rebenhänge der von allen Weinkennern geschätzten Sooßer Rieden.
Um auf den Namen „Lausturm“ zurückzukommen, müssen wir uns einige Jahrzehnte zurückversetzen und der Zeiten gedenken, als das gesamte Weingebiet von der Reblaus befallen war. Dieser Schädling vernichtete die Rebstöcke. Viele Weinhauer sahen sich damals gezwungen, ihre Weinkulturen völlig zu roden und den Weinbau vorübergehend aufzugeben. Notgedrungen stellten in Sooß viele Weinhauer auf Milchwirtschaft um. Es wurden Weide- und Wiesenflächen angelegt. Der Milchabsatz war in den beiden Kurstädten Baden und Bad Vöslau gesichert, wohin die Sooßer teils zu Fuß, teils auf eigenen Fuhrwerken täglich ihre Milch in die verschiedenen Privathaushalte brachten. Als man den Versuch machte, mit amerikanischen Unterlagsreben die Kulturen neu zu bepflanzen und wirklich damit Erfolg hatte, blühte der Weinbau in Sooß von neuem auf und die frischen Rebenhänge verliehen unserer Umgebung wieder das altgewohnte Bild. Die Not und Sorge jedoch, die unsere Vorfahren durch die argen Schäden zur Zeit der Reblaus durchmachten, gerieten bis heute nicht in Vergessenheit, mahnt uns doch immer wieder der Lausturm daran.
Unter dem Lausturm, der geschichtlich aus dem Jahre 1892 stammt und vom Weingutsbesitzer Robert Schlumberger anlässlich des 70. Geburtstages seiner Frau Sophie errichtet wurde, soll der Erzählung nach die letzte Sooßer Reblaus in einem Weinfass begraben worden sein.
Bitte beachten Sie, dass sich der Lausturm in Privatbesitz befindet und nicht zu besichtigen ist.
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