Geschichte von Sooß

Das Gebiet von Sooß war während der Erdzeitalter von Trias, Jura und Krei­de von einem Meer überflutet. Es schnitt tief in die Hänge des Sooßer Lindko­gels ein. Zahlreiche Ablagerungen und Sedi­mente, entstanden aus Überresten kleiner Lebewesen und durch Ablagerungen des damaligen Festlandes, schütteten den Boden auf.

Man findet hier viel lehmigen Grund, der sich in Verbindung mit der günstigen Lage des Sooßer Weinbaugebietes besonders für die Pflanzung qualitativ hochwertiger Weinsorten eignet. Wie zahlreiche Funde belegen, wurde unsere Heimat erst in der Jungsteinzeit, etwa zwischen 3000 und 2200 vor Chr., von Menschen besiedelt. Nach Angaben verschiedener Historiker ist Sooß eine uralte Ansiedelung und soll bereits zur Römerzeit bestanden haben. Vor der Eingliederung in das römische Weltreich lag unser Gebiet im keltischen Königreich von Norikum, das zwischen Räthien im Westen und Illyrien im Osten sich vom Unterlauf des Inn bis zur Leitha, von den Karawanken bis zur Donau erstreckte. Das keltische Königreich Norikum bestand seit dem 2. vorchristlichen Jahrhundert – bereits zu dieser Zeit wurde in unserer Region Wein kultiviert. 181 v. Chr. gründen die Römer die Kolonie Aquileia als Bollwerk gegen das Vordringen der Kelten nach Italien.

Die Lage an drei Wasserquellen war wohl ausschlaggebend für die Besiedelung – und war namensgebend für unseren Weinort: Aus der lateinischen Bezeichnung „sassa as tres fontes“Siedlung an den drei Brunnen – wurde im Laufe der Jahrhunderte „Sooß“.

Die Jahre von 1880 bis 1890 sollten für Sooß zur Katastrophe werden: Sämtliche Weingärten wurden durch die Reblaus zerstört. Alle Maßnahmen gegen diesen Schädling bleiben erfolglos. Erst die Veredelung mit amerikanischen Unterlagsreben, welche gegen die Reblaus resistent sind, ermöglichte Neuauspflanzungen und damit die Grundlagen für unseren modernen Weinbau.